Benin, 3.11.2012

Entspannt fuhr ich zur Grenze nach Benin. Die Formalitäten waren an der Grenze zu Togo sehr rasch und ohne Stress erledigt. Nun fuhr ich nach Benin ein und ein Grenzposten hielt uns sofort auf, ohne Visum keine Einreise. Ich erklärte ihm, ich wolle es ja jetzt an der Grenze machen und er führte uns nach einigen Diskusionen doch zu seinem Boss.

Auch dieser Boss meinte, an dieser Grenze gibt es kein Visum, es ist nur in Lome bei der Botschaft erhältlich und ich müsse nach Togo zurück. Nur wenn ich ein Flugticket hätte, könne er mir ein Transitvisum  für 48 Stunden ausstellen. Es bedurfte einiger Überredungskunst, auch mein Auto als transitwürdiges Verkehrsmittel ebenso wie ein Flugzeug zu klassifizieren. Nach einigem Hin und Her gab er dann doch nach, wies einem Posten an, uns ein Transitvisum für 48 Stunden auszustellen. Glück gehabt, wäre echt unangenehm gewesen nochmals nach Togo wegen dem Visum für Benin zu müssen. Von soviel Freude ein wenig übermütig überhörte ich kurz darauf das Pfeifsignal einer Straßenkontrolle, ein kleines Präsent mittels eines T-Shirt bereinigte dann den Zwischenfall.

Bei unserem nächsten Quartier Grand Popo waren wir bald angekommen, es ist allerdings relativ teuer und wenig Leistung für 6000 CFA, nur campieren, kein Frühstück. Am nächsten Tag brachen wir gemütlich auf um nach Norden zu fahren, bis auf ca. 20 km waren die Straßen in einem sehr guten Zustand.

Chez Monique hieß unser nächster Campingplatz, mit einem Travel Agent besichtigten wir einen Vodoo Tempel und ein Vodoo Village. Immer wieder beeindruckend, wie einfach diese Leute leben, welchem Zauber sie erliegen oder eben glauben. Laut Führer sei Vodoo ja eigentlich nichts anderes als eben auch eine andere Religion.

Nigeria ist unsere nächste Station.

Lome, Togo, 31.10.2012

Nach dem Einkauf in einem Supermarkt und einer endlosen Schlange bis zur Ausfahrt war ich endlich bei dem Polizisten angelangt, der den Verkehr regelte. Trotz der Hitze und dem Verkehrsgewühl bemerkte er sofort, das ich meinen Sicherheitsgurt nicht angelegt hatte. Schnurstracks kam er an mein Auto und fragte mich nach der Driver Licence. Ich gab ihm meinen alten abgelaufenen ÖAMTC Führerschein, er war offensichtlich noch nicht zufrieden und forderte mich auf, an den Rand zu fahren.  Diese Gelegenheit nutze ich um ihn meinen internationalen Führerschein als Souvenier zu hinterlassen. Ich hatte nach der nervenzermürbenden Ausfahrt aus dem Supermarkt einfach keine Lust auf eine afrikanische Diskussion und fuhr einfach davon.

Die Fahrt zur Grenze verlief ohne Stress und auf guter Straße. Jedoch in Demu, kurz vor der Grenze zu Togo kostete uns eine Baustelle allen Zeitvorrat um noch vor der Dunkelheit die Grenze zu passieren.

So erwartete uns das pure Chaos an der Grenze, verschärft mit Stromausfall, jede Menge Helfer und  das übliche Prozedere.  Ghana war dann bald verlassen, in der Dunkelheit nun nach Togo. Das Visum kostete 10000 CFA pro Person (Ausstellung mit Taschenlampe), dazu kam leider ein nicht auf Video festgehaltener Geldwechselbetrug, der aber klassisch ablief. Wechselkurs fixiert, natürlich für mich zuerst positiv, dann ein zu geringer Wechselbetrag retourniert, Urgenz, nochmaliges Zählen vom Geldwechsler und bei der Geldrückgabe ließ er einfach ein paar Scheine in der Hand verschwinden. Ich bemerkte zwar sofort den Schwindel, aber wie auf Befehl wurden wir von „sogenannten“ Bettlern umringt, und der Geldwechsler verschwand laufend in die Dunkelheit.

Na ja, für diese afrikanische Lehrstunde waren 30 Euro als Lehrgeld fällig, nicht gerade billig.

Unser Nachtquartier bei Chez Alice fanden wir in der Dunkelheit dann zum Glück recht schnell, bei einem guten Fisch mit Salat ging der anstrengende Tag zu Ende.

Heute war relaxen angesagt und Vorbereitungen auf unsere nächsten Etappen. Am 1. November werden wir nach Benin weiter reisen.