Boma, DRC, 3.12.2012

Nach drei Tagen war ich wieder wohlauf, kein Fieber mehr und ich fühlte mich wieder fit. Am Tag vor unserem sonntägigen Aufbruch kam ein Franzose im Hotel Hippocampe vorbei und ohne uns je vorher gesehen zu haben, sprach er uns wegen unserer Reise an. Er meinte, es sei am sichersten, den Weg über Point Noire und Carinda nach den DRC zu nehmen, die Fähre sei momentan sehr unsicher und auch das Gebiet zu der andere Fähre bei Luozi sei kritisch. Anna sah es als Wink des Schicksals und so nahmen wir die 500 km nach Point Noire in Angriff. Wie beschrieben ist derzeit der Neubau der Straße von den Chinesen im Gange, aber die vielen Baustellenausweichen, der äußerst schlechte Zustand der Straße ließ uns erst in der Finsternis in Point Noire ankommen. Zum Glück fanden wir das Hotel Sueco recht bald und wir durften kostenlos am Hotelparkplatz campieren. Da es kein freies Zimmer mehr gab, waren wir doppelt glücklich und im nahen Cafe de Paris gab es noch frische Baguette. So war auch das Frühstück im Cafe de Paris mit einem frischen Croissant ein Genuss.

Nach einer gründlichen Autowäsche von fast einer Stunde brachen wir nach Cabinda auf. Dieses kleine Land gehört zu Angola und ist in zwei Stunden mit dem Auto von Nord bis Süd zu durchfahren. Umso unverständlicher ist es dann, wenn die Grenzformalitäten ebenfalls zwei Stunden in Anspruch nehmen, wobei wir auch gleich die Zeit nutzten um Geld zu wechseln. Da auch dieser Vorgang fast zwei Stunden in Anspruch nahm, konnten wir uns nur mehr wundern. So war dann das erste Straßenstück von fast 50 km vom tiefem Sand und großen Wasserlacken geprägt. Schade um die Autowäsche, erst in der Dunkelheit kamen wir in Boma an, ein geeigneter Platz zum Campieren fand sich auf den letzten 40 km nicht mehr. Auf mehr als gerade noch befahrbaren Wegen konnten wir ein Hotel finden, im Innenhof campieren.

Am Morgen regnete es wieder, bei Nebel und nasser Straße kamen wir endlich nach Matadi, von da an gab es erst wieder eine halbwegs gute Teerstraße. Da wir in der DRC kein Geld wechselten, versuchten wir mit Euro durchzukommen, bei einer Mautstelle über eine Brücke des Kongoflusses sprang eine Frau ein und zahlte die Maut, der Rest zu den 5 Euro war für sie ein guter Ertrag zur  Wechselgebühr. Ein besonders nettes Erlebnis hatten wir bei einer Polizeikontrolle, nachdem ich ihm alle Papiere gezeigt hatte. Ein Straßenverkäufer wollte in der Zwischenzeit Anna Mangos verkaufen, da wir aber kein Geld hatten, dies auch kund taten sprang nun der Polizist ein und schenkte uns die paar Mangos. Die  Ausreise aus der DRC bei Luvo und die Einreiseformalitäten in Angola waren dann doch in 1 ½ Stunden geschafft. Wir sind nun in Angola, unserem vorletzten Land der Reise angekommen.

Brazzaville, Congo, 30.11..2012

Der Congo erwartete uns nun mit total veränderter Landschaft. Fast wie einer Linie entlang wechselte der Urwald in Savanne. Weite Flächen einer Buschlandschaft ließen keinen landschaftlichen Reiz erkennen. In unserem Quartier wurden wir sehr freundlich aufgenommen, sofort auch zum Abendessen eingeladen, aber ich hatte keinen Appetit auch nur einen kleinen Bissen zu essen und verzog mich lieber auf das Zimmer. Anna genoss das gute Abendessen  bei der Company.  Kostenlos nächtigten wir in einem Zimmer, am Morgen gab es dann noch ein tolles Frühstück bei Fichtner mit einem frischen Coissant und Cafe, so gestärkt fuhren wir nun auf guter Teerstraße bis nach NGO, unserem ev. nächsten Nächtigungsort. Da wir aber schon um ca. 13 Uhr dort ankamen beschlossen wir gleich weiter bis ins Gorillacamp im Lesio Louna Wildlife Reservepark zu fahren. Mein Zustand verschlechterte sich wieder zusehends, im Camp angekommen, war ich froh mich wieder flach legen zu können. Für die zwei Tage hatten wir als Eintritt zum Park je 15000 CFA bezahlt, das Camp kostetet je 20000 CFA und die Besichtigung der Gorillababies ebenfalls je 15000 CFA, machte zusammen stolze 150 Euro.

Am nächsten Morgen war ich schon fast nicht mehr fähig aufzustehen, mit letzter Kraft schleppte ich mich zum Besichtigungssteg am Fluss. Sehr spaßig wenn sie bereits das typische Brustkloppen üben, sich ins Wasser fallen ließen um die Wärterinnen anzuspritzen und doch bereitwillig von der Milchflasche zu trinken. Maximal nach einer Viertelstunde hatte ich genug gesehen, niedlich die Gorillababies am anderen Ufer in ca. 50 m Entfernung zu beobachten, aber leider eben doch ein wenig weit weg.