Die Grenzformalitäten für Gambia waren ebenso schnell erledigt wie diesmal für Senegal. Ich hatte noch am Vortag gemeint, diesmal werden wir (da ja auch zu dritt) keine Korruption mehr unterstützen, wir bezahlen an der Grenze von nun an nichts mehr. Die Straßen waren bloß nur mehr Pisten, es war sehr heiß, im Wageninneren 39° und der feine rote Staub zog sich in alle Ritzen. Die weniger als 130 km in Senegal hatten wir in knapp 2 Stunden geschafft, nun wurden wir die letzen 60 km bis zur Grenze nach Guinea mit einer fast neuen Straße direkt „verwöhnt“. Die Ausreise aus dem Senegal gestaltete sich nun fast schon routiniert, Polizei, Douane, Immigration, alles wird fleißig mit der Hand in die Bücher eingeschrieben.
Nach 20 km Niemandsland waren wir nun an der Grenze zu Guinea. Wieder ging alles reibungslos, bloß der Zollbeamte machte nachdem er uns vorher noch unser Carnet abgestempelt hatte Lunchtime. So warteten wir in glühender Hitze ohne Schatten mehr als eine halbe Stunde, um von ihm nach seiner Pause die über die Straße gespannte Schnur gelöst zu bekommen um uns weiter fahren zu lassen.
Nach 17 Uhr hatten wir drei Länder und zwei Grenzübergänge passiert, bei dieser Hitze eine schöne Leistung. Mein erstes Buschcamp in Guinea (und auf dieser Reise) gestaltete sich bei einem Lagerfeuer noch wirklich idyllisch, bis Gewitterwolken um 22 Uhr auftauchten und der Tag mit Regen und der ersehnten Abkühlung endete. Die Nacht regnete es fast durch, der nächste Morgen war sogleich um mehr als 10° kühler und so ging es zeitig weiter. Nur 230 km bis Labe wollten wir heute schaffen, aber bloß die ersten 20 km noch eine Teerstraße, dann ging es sehr abrupt in den Urwald über, die fast vierspurige Straße nur mehr eine Piste umgeben von dichtem Gestrüpp. 
Die Fahrt wirklich nun bezaubert schön im Urwald, bergauf und bergab, auf fast 1400m, die Piste aber auch entsprechend roh und mit tiefen Furchen vom LKW Verkehr versehen.
Eine von Hand betriebene Fähre mit einem Kettenzug über einen Fluss mussten wir auch passieren, alle drei Fahrzeuge konnten auf einmal auffahren, in der Mitte des Flusses begann dann der Preispoker. Zuerst wollte er umgerechnet mehr als 5 Euro pro Fahrzeug für 20 m Kettenzugarbeit. Nachdem der Fährmann sich entspannt auf dem Geländer sich hingesetzt hatte, wir nun mitten im Fluss standen, hatte ich auch meinen Campingstuhl ausgepackt und genüsslich einen Apfel verspeist. Ronald und Uwe waren nicht so entspannt, Uwe fragte permanent was wir nun machen sollen, Ronald versuchte stets mit neuen Angeboten die Weiterfahrt zu erreichen. 
Erst als nach mehr als 15 Minuten wurde es auch dem Fährmann zu viel, er ließ wieder zurückkurbeln. Nun mischte ich mich ein und stoppte das Geplänkel. Mit nunmehr 3 Euro pro Fahrzeug als Kompromiss wurden wir nun an das andere Ufer befördert und konnten so unsere Fahrt fortsetzen.
Guinea ist ein sehr, sehr grünes Land, mit viel Wald und Berge oder auch im Norden das Land der vielen Mangobäume. Ich habe bisher noch niemals so viele Mangobäume und Mangos entlang der Straße von den Leuten angeboten gesehen. Man kann glauben fast ein ganzes Land lebt nur von den Mangos, auch viele Kinder essen sie entlang der Straße. 
Nach mehr als 8 Stunden Fahrt waren wir dann in Labe angekommen, Durchschnittsgeschwindigkeit weniger als 30 km/h, aber nun wenigstens wieder Asphalt in Sicht. Geldwechsel und Tanken war angesagt, auch das Hotel wollte bezahlt werden.
Für einen Euro bekommt man fast 9000 Guinea Franc am Schwarzmarkt, nachdem keine Bank offiziell den Geldwechsel durchgeführt hatte. So wurde ich nun zum Millionär, 200 Euro sind ca. 1 800 000 GF.
Nun sind wir in Faranah gelandet. Für 320 km braucht man mehr als 10 Stunden, bei mehr als 34° Grad im Auto sind diese km auf einer Asphaltstraße genauso anstrengend wie bei einer Pistenfahrt, wenn die Teerstraße alle paar km von tiefen Schlaglöchern gespickt ist und diese entweder über den Straßengraben ausgewichen oder langsam durchfahren werden müssen. Im Hotel del Niger (von amerikanischen und australischen Investoren erichtete Bungalows mit französischen Management) werden wir heute das Champions Spiel Chelsea-Bayern uns ansehen, bevor es weiter Richtung Cote d’Ivoire geht.