Accra, I am back, 30.10.2012

Trotz der schlechten Erfahrungen, die ich mit Air Portugal beim Flug nach Wien machte, gab ich der Fluglinie noch eine Chance. Fairerweise muss erwähnt werden, es war der mit Abstand günstigste Preis. So flogen wir über Lissabon mit einer Nächtigung und einem Kurzaufenthalt ebendort nach Accra.

Wir hatten einem angenehmen Aufenthalt in Lissabon (allerdings kamen wir erst mit 1 Std. Verspätung um 23 Uhr an). Nachdem der Regenschauer am nächsten Morgen bald vorbei war schlenderten wir bei Sonnenschein durch die Altstadt.  Besonders die tollen Fassaden und die alten Bauten vermittelten ein besonderes Flair von Lissabon. Mit einer halben Stunde Verspätung flogen wir dann endlich nach Accra.  Fast pünktlich landeten wir um 21 Uhr 15 in Accra und die Kontrollen hatten wir sehr rasch hinter uns gebracht sodass wir schon um 22 Uhr 45 im Kasapa Center ankamen.

Sehr gespannt versuchte ich am nächsten Tag mein Auto in Betrieb zu nehmen. Da das Öffnen noch mit Funk funktionierte, dachte ich zuerst, die Batterie könne nicht komplett leer sein und die Hoffnung stieg, dass das Solarpanel gute Dienste leistete.  Aber nach einigen Startversuchen war klar, er sprang nicht an, nicht einmal der Starter drehte sich. Zuerst versuchte ich Starthilfe von einem anderen Auto zu bekommen, aber auch ohne Erfolg. Ein Mechaniker vom Ort hatte bald den Fehler eingegrenzt, die Verbindung zum Starter war oxydiert, überbrückt und das Auto  sprang sofort an. Erleichtert hatte ich die neue Reservebatterie gleich vorsorglich eingebaut, die alte Batterie wurde nochmals neu geladen und stattdessen nun als Reservebatterie angeschlossen.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit der Planung unserer nächsten Vorhaben. Nachdem wir einiges neu geordnet und alles im Auto neu verstaut hatten, verabschiedeten wir uns am Samstag vom Kasapa Center. Unsere nächste Unterkunft in Kokrobite im Big Milli Backyard begeisterte uns sofort und wir schlugen unser Zelt auf. Relaxing pur, ein wunderschöner Strand, nette Leute, gute Musik (abends spielte live eine Band Reggea Musik) und tolles Essen ließen uns das Wochenende genießen.

Zeitig am nächsten Morgen fahren wir nach Accra, um 8 Uhr haben wir einen Termin bei Japan Motors. Sehr pünktlich waren wir trotz des starken Verkehrs bei der Werkstätte und alles klappte bestens. Nun hatten wir bis Nachmittag Zeit, Accra mit dem berühmten Markt Makroma zu erforschen. Von einem Pub aus im ersten Stock mit Balkon erlebten und beobachteten wir live das Leben der Ghanesen.

Das Auto war wie angekündigt um 15 Uhr fertig, noch eine Probefahrt und dann ging es zur Besprechung der Rechnung. Neben dem großen Service mit Ölwechsel, Filtertausch wurden auch die vorderen Bremsen erneuert.  Alles zusammen kostete nun 980 Cedi, ca. 400 Euro, leider nur Cash zu bezahlen, so musste ich noch zu einer nahegelegenen Bank um Geld zu beheben.

Nach einer Nacht in Accra, kurzem Einkauf in einem Shoprite werden wir heute noch nach Togo (Lome)  aufbrechen.

Accra, Ghana, 29.5.2012

Ghana empfing mich mit Regen. Die Fahrt zur Grenze ging zügig voran, nach ca. 150 km hatte ich nun meinen letzten Grenzübertritt für die erste Etappe vor mir. Unglaublich, ich hatte bei der Einreise in Cote d’Ivoire nur das Carnet für das Auto vorgezeigt, niemand wollte das Dokument für die Einfuhr des Auto bescheinigen und abstempeln. Ronald hatte deswegen schon unruhige Nächte, was passiert nun bei der Ausreise? Wie in Afrika üblich, nicht viel, außer die Daten des Carnet wurden akribisch in ein Buch eingetragen und das war’s. Auch der Stempel im Reisepass war schnell erhalten und so easy und freundlich hatte ich die Ausreise hinter mich gebracht. Nach kurzer Fahrt über eine Brücke war Ghana erreicht. Auch hier kein Stress, zum ersten Mal wurde allerdings die Gelbfieberimpfung kontrolliert, das Carnet abgestempelt, Geld gewechselt und ich war in Ghana eingereist.

Mein Ziel war die Green Turtle Lodge, eine Öko Lodge direkt am Beach und nur über eine sehr schlechte Strasse von ca. 10 km Länge erreichbar. Kein Internet, keine uneingeschränkte Stromverfügbarkeit, eben deshalb ÖKO, so erklärte mir der holländische Manager die Situation. Aber trotz allem ein Platz zum Entspannen und genießen, einfach die Seele baumeln zu lassen, nach fast 9000 km Reise hatte ich mir zum Abschluß diesen Platz verdient.

In dem naheliegenden Dorf konnte ich hautnah in das Leben der Einheimischen eintauchen, auch deshalb, weil mich der Manager zu seinem hier lebenden Girlfriend brachte und sie auch in die einheimischen Sprache Ahunter übersetzte.

Zeitig am nächsten Morgen machte ich eine Kanufahrt auf dem vom landesinneren führenden River, entlang der Mangroven und der Vögel, die es zu beobachten galt.

Nun bin ich am Ziel meiner ersten Etappe Accra angekommen und werde bald heimfliegen. Gerade rechtzeitig, denn nun beginnt die Regenzeit und neben der Temperaturen von mehr als 30° wird es natürlich auch sehr feucht und unerträglich schwül. Ich freue mich aber schon auf die Rückkehr im Spätherbst, dann werde ich wohl auch mehr Zeit in Ghana verbringen.

Nachsatz: Ghana wollte mich doch nicht so schnell los werden, zuerst keine Ticketbuchung durch opodo.de (rate dringend ab, diese Ticketplattform zu nutzen, ich hatte erst kurz vor meinem Abflug ein Mail über die Stornierung des Tickets erhalten, obwohl ich den Sicherheitscheck der Kreditkartenzahlung erfüllte), dann natürlich am Flughafen keine Wahl, mußte eine Stunde vor Abflug ein doppelt so teures Ticket buchen, um zwei Stunden später die Absage des Fluges wegen Probleme beim Cockpitcheck zu erfahren und die Nacht im Hotel verbringen. Keine weiteren Informationen von Portugal Airline (ebenfalls nun unter die „bad“ Airlines zu reihen), sitze nun im Hotel um (may be) am Nachmittag vielleicht nach Hause zu fliegen, natürlich Ankunft ungewiss, typisch Afrika.