Lekoni, Gabon, 23.11.2012

Nachdem wir alles zusammengepackt, 54000 CFA für die fünf Tage im Benediktiner Mission bezahlt hatten, machten wir noch einen kurzen Stopp in einer  guten Boulangerie und wir versorgten uns noch mit guter Mehlspeise und Joghurt. Die Fahrt aus der Stadt ging trotz des vielen Verkehrs einigermaßen rasch vor sich sodass wir gegen 10 Uhr die Stadt Yaounde hinter uns ließen.

Dann ging es ziemlich entspannt zur Grenze. Ebolowa hatten wir gegen 12 Uhr mittags erreicht und so  entschlossen wir uns bis zur Grenze zu fahren. Der Grenzübertritt auf Seite Kamerun war sehr easy, so schnell und ohne Belagerung von Leuten hatte ich noch keine Grenze in Afrika passiert. Auch die Einreise in Gabon war erstaunlicherweise ebenfalls sehr simple, niemand regte sich wegen des erst morgigen gültigen Visums auf. So hatten wir gegen 14 Uhr die Einreiseformalitäten beider Länder erledigt und wir machten uns zu unserem Quartier der kath. Mission in Oyem auf.

Die Menschen in Gabon erschienen noch ein wenig schwarzhäutiger als jene in Kamerun, jedenfalls waren sie auch um einiges Kleiner. Mitten durch den Urwald ging es auf gut asphaltierter  Straße bis nach Ndole, um 11 Uhr 30 passierten wir den Äquator. Nicht umsonst bezeichnet man den Gabon auch als die grüne Lunge Afrikas, man konnte auch nur schwer die doch vorhandene hügelige Landschaft erahnen. Aber die Fahrt entlang eines Rivers gestaltete sich sehr spannend, unzählige kleine Brücken der Zuflüsse zeugten davon, auch wenn wir ihn nicht immer sahen. Kurz vor Lope wechselte dann die Landschaft, auf einem Hochplateau sah es wie auf einer Alm aus. An einem frei ersichtlichen Uferabschnitt erspähten wir im NP zwei Elefanten, die gerade zur Tränke marschierten, Anna war vor Freude ganz außer sich. In Lope angekommen fanden wir ein Motel auf der Strecke für 25000 CFA die Nacht. Ich war von der Hitze schon ziemlich mitgenommen, registrierte aber gar nicht, dass ich schon sehr fiebrig war. Morgens war ich fieberfrei und wieder einigermaßen fit, so brachen wir nach einem kurzen Frühstück wieder auf.

Ab Lasterville dann endlich wieder angenehm zu fahrender Asphalt, wir erreichten Lekoni kurz nach 17 Uhr 30. Die Ausreisestempel beim Customer gab es schnell und unkompliziert, der Douane ein paar Meter war leider nicht mehr besetzt, aber vielleicht in einer halben Stunde. Ich wollte morgens auch noch tanken und so meinte der Beamte, es mache gar nichts aus erst am nächsten Morgen das Carnet  zu stempeln. Mein Fieber kam am Abend wieder, mit Aspirin C sollte es dann bald wieder weg sein.

Morgens hatte ich wieder kein Fieber und so fuhren wir zur Grenze wegen des Carnet. Aber der Beamte war noch immer nicht da, sein Office sperrangelweit offen und alle Stempel lagen am Tisch griffbereit. Ich ging wieder die 50 m zum Customer, erst für ein Servicegeld telefonierte er, dann solle ich warten. Leicht verärgert und den Stempel vor Augen machte ich nun nach einer Wartezeit von einer Viertelstunde kurzen Prozess, schnell mein Carnet gestempelt, eine Eintragung vom Ort und eine Unterschriftenfälschung, das war es. Ich hatte ihm sorgfältig auch meinen Beleg herausgerissen und auf dem Tisch gelegt. Kaum sind wir 200 m unterwegs kam er uns schon blinkend entgegen. Ich ignorierte ihn und fuhr bis zur Tankstelle weiter.  Er sofort hinter uns her. Bei der Tankstelle hatte er mich natürlich erblickt und zur Rede gestellt. Ich meinte, ich wolle bloß noch Tanken und die Zeit nutzen, dann komme ich vorbei. Schnell getankt, dann ab nach Lekoni Valley da sollte er uns nicht so schnell folgen können. Der Valley war faszinierend schön, der Urwald gab einen Teil von verwitterten Gestein frei und ein faszinierender Ausblick ähnlich wie ich ihn von anderen Canyons in Erinnerung hatte, lag vor mir. Kurz vor der Grenze dann noch einmal ein wenig Herzklopfen, ein Polizeiposten kontrollierte uns noch gründlich. Aber da das Telefonieren offensichtlich zu teuer war, hatte er keine Informationen von meiner Fälschung  und so ließ er uns passieren. Nach wenigen km fing die Sandpiste und der Congo an. Durch den Busch auf teilweise sehr schlechter und tiefer Sandpiste ging es ca. 80 km bis zu unserem Quartier Company Fichtner in Okoyo.

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