Ekok, Kamerun, 11.11.2012

Auch am Morgen noch leichter Regen, die neue Straße zur Grenze war fast menschenleer. Bald hatten wir die 25 km geschafft und waren an der Grenze angekommen. Beim nigerianischen Grenzposten auf meine Frage, wie der  Zustand der Straße nach Mamfe sei, very bed. Na, ja, keine schöne Aussichten, aber wie immer zieht ein Ereignis (falsche Tankfüllung, 2 Tage Verzug) und nun dieser viele Regen weitere Probleme nach sich. Auch der Grenzposten in Kamerun meinte die Straße sei eben sehr schlecht. Schon an der Grenze in Kamerun hatte uns ein Mann angesprochen, er wolle uns helfen, die Strecke zu meistern. Ungläubig Hilfe zu benötigen, setzte ich die Fahrt bis zum nächsten Polizeiposten fort. Nun aber wartete schon eine kleine Horde geldgieriger Männer, welche meinten, ich werde wohl drei bis vier Männer zur Bewältigung der nächten vier Straßenkilometer benötigen, denn danach sei sie gut befahrbar. Mir schon ein wenig gruselig, boten sie mir an, ich solle ruhig die Piste besichtigen. Der offensichtlich aus entgegenkommender Richtung total mit Schlamm dreckige Toyota Hilux ließ mich nun doch zu Verhandlungen bewegen. 100000 CFA (ca. 150 Euro) solle ich bezahlen, letztendlich hatte ich für drei Männer (jener von der Grenze, er stellte sich als Augustin vor war nun mit dabei) 50000 CFA bezahlt. Huckepack mit Ihnen an der hinteren Stoßstange hängend fuhren wir los. Nicht einmal 300 m in den Urwald hinein und die erste Hürde, fast ein halber Meter tiefer Schlamm mit tiefen Fahrrillen.

Geschafft, mit Sperrdifferential und Untersetzung durch den Schlamm gewühlt, das Auto nach 50 m bereits ebenfalls in Schlamm gehüllt. Noch eine unpassierbare Stelle, ein kleiner Umweg durch den Busch, ebenfalls durch tiefen Matsch. Gerade einen km gefahren, kamen wir nun zu einer Stelle, wo 2 m tiefe Straßenfurchen mit fast einen Meter hohen Wasserpfützen uns den Weg versperrten. Zwei einheimische Toyota Hilux steckten in zwei anderen Fahrspuren in tiefem weichem Schlamm, unbefahrbar, aber ohne auf ihre Autos und Material zu achten versuchten sie trotz allem diese Passage zu meistern. Aus dem Auto gestiegen, steckte ich mit meinen Füßen einen halben Meter tief im Schlamm, ich konnte mich fast nicht mehr bewegen, es gelang mir zum Glück ohne Sturz mich aus meiner misslichen Lage zu befreien.

Ich hatte nun genug gesehen, mir fiel ein Video noch von zu Hause ein wo vier Fahrzeuge eine Woche lang sich ebenfalls durch solche Schlammmassen quälten. Ein aus der Gegenrichtung  zu Fuß vorbeikommender Student mit gutem Englisch zeigte mir ein auf seinem Handy aufgenommenes Video, mit den noch vor uns liegenden Passagen mit unbeschreiblichen Hürden.  Meine Entscheidung war nun rasch getroffen, wir kehrten um. Es war für mich aussichtslos, auch nur für eben jene 4 km schlechte Straße, die sich in einem so unpassierbaren Zustand befindet, weiter zu fahren.

Wieder in Ekok versuchte ich, den kamerunischen Grenzposten von der unpassierbaren Straße zu informieren und uns wieder zurück nach Nigeria zu lassen.  Zu Fuß durfte ich den nigerianischen Posten aufsuchen, um zu fragen, ob ich überhaupt nach Nigeria einreisen darf. Der nigerianische Posten sagte, ich sei offiziell ausgereist, ich habe kein Multiple Visum und daher gebe es auch kein zurück.

Er könne es sowieso nicht am Samstag  entscheiden, vielleicht am Montag wenn sein Boss erreichbar ist, ich solle in Ekok in einem Hotel warten und das Wochenende mich „entspannen“. Ein anderer Mann bot uns für 3000 Dollar gute Kontakte zu den nigerianischen Customer an. Ein anderer Mann bot uns an auf einem Lastwagen huckepack den schlechten Straßenabschnittes zu bewältigen.

Augustin ließ uns natürlich nicht mehr aus den Augen, denn er witterte den Job des Lebens. Er meinte, Montag würde es möglich sein, fünf Männer würden ausreichen, die Strecke zu schaffen. Zu Mittag kommt die Sonne und alles würde schnell auftrocknen.  Aber in der Nacht regnete es weiter, nicht mehr so viel, aber die Hoffnung auf eine passierbare Straße schwand. Am Sonntag machten wir zu Fuß eine Besichtigungstour, doch die Situation blieb „beschissen“.

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