Saint Louis, 29.4.2012

Um 9 Uhr 30 brache ich von der Auberge  Menata auf, aber der Weg aus der Stadt war mühselig. Erst nach einer Kreuzfahrt vorbei an den vielen Märkten und „Bauhäusern“ die alles Mögliche, von Holz bis Wellbleche ebenso anboten wie Kleider, Gemüse, Obst und alles in einem unvorstellbarem schmutzigen Umfeld. Aber nach fast einer Stunde war ich aus diesem Verkehrsgewühl heraus, dann ging es zügig gegen Süden. Die ersten 150 km waren von einer guten Teerstraße geprägt, dann wie beschrieben viele Schlaglöcher. Auch waren nun im Gegensatz entlang der Straße vereinzelt doch fast kontinuierlich kleine Wellblechhütten oder Häuser zum Beobachten.

Dann endlich um 12 Uhr 30 in Rosso angekommen hielt ich anstrengend den Blick auf die abzweigende Piste nach Diama. Ein Mercedes überholte mich, kurz bei dem beschriebenen LKW Parkplatz neben allerlei Hütten vorbei steuerte er in die richtige Richtung zu einem Polizeiposten. Sofort dort angekommen die Frage nach der Versicherung, aber der Polizist bestätigte mir die vor uns liegende Piste und so lagen teils anstrengende doch fast 95 km vor mir.

Nach 35 km kamen mir in der einsamen Gegend drei Toyota Land Cruiser entgegen, einer davon aus Innsbruck, die auf dem Rückweg vom Süden Afrikas waren. Die beiden anderen waren Schweizer, wobei einer in Mauretanien lebte. Schnell waren ein paar Tipps ausgetauscht und dann ging es weiter. Die letzten 20 km wie beschrieben Waschbrettpiste und nach bezahlen einer Naturpark Gebühr von 4000 MOB ging es zur Grenze. Der mauretanische Polizeiposten war sehr freundlich und nett. Ein Polizist lungerte auf dem Bett, der Zweite erfasste meine Daten. Inzwischen bemühte sich der andere mir auch arabisch beizubringen, die Zahlen und seinen Namen konnte ich nachsprechen, leider merkte ich mir (wie üblich) diese Vokabel auch nicht. Dann ging es zum Zoll, die Eintragung der Daten kostete 4000 MOB für das Auto. Naja eine Eintragung im Pass und dann zum Customer, dieser verlangte ebenfalls 10 Euro oder 4000 MOB, ich gab meine letzten Mauretanischen Scheine aus der Hand.

Nun ging es über die Brücke, auf der anderen Seite erwartete mich schon ein Mann, der sofort 10 Euro verlangte. Ich zierte mich, versuchte zu handeln, aber er blieb stur. So versuchte ich den alten Trick mit der Landeswährung und die 4000 CFA, die er dann unbedingt wollte, brachten einige Euro Ersparnis. Nun aber wieder zur Polizei, alles OK, nur 10 Euro mit Bestimmtheit verlangt, keine Quittung, was soll es!

Beim Zoll dachte ich, ginge es nun einfacher, da ich ja ein Carnet de Passage mithatte. Aber zuerst ließ er mich Platz nehmen und warten. Dann endlich hatte ich die Eintragung und den Stempel im Carnet, er stellte trotzallem einen Passavant aus, ich muss am Montag in Dakar sein und dieses dann verlängern lassen. Auf meine Frage warum, sagte er nur das sei Law, eben Recht. Und dann verlangte er ebenfalls ungeniert 5 Euro. Aber immerhin ich hatte nun alles beisammen, nur noch die Versicherung abschließen und ich bin in Senegal eingereist.

Die 28 km nach Saint Louis waren dann auf der schönen Teerstraße kein Problem, nach einigem Suchen fand ich endlich zu dem Campingplatz, nachdem ich leider vorher auf der Umfahrungsstraße keine  Brücke sehen konnte. Müde und doch geschafft gingen ich in das nebenliegende Hotelrestaurant und aß guten Fisch. Um 22 Uhr war der Tag glücklich zu Ende gegangen, ein Bier und ein Sudoku entspannten vollständig.

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One Response to Saint Louis, 29.4.2012

  1. Teddy says:

    Lieber Robert, ich bewundere und beneide Dich, muß eine großartige Sache sein, diesen Kontinent zu bereisen. Ich wünsche Dir noch gute Nerven mit den Behörden und freue mich schon sehr auf Deine persönlichen Berichte.

    Alles Liebe
    Teddy

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