Nouakchott, 27.4.2012

Zügig ging es nun durch die Westsahara. Nur ab und zu der tolle Blick auf die Westmarokkanische Steilküste ließ mich manchmal halten und einen Blick zu den Klippen machen. Landschaftlich weit und breit nur Wüste, durch den Wind etwas nebelig wirkend. Die Weiterfahrt war landschaftlich nicht mehr besonders reizvoll, weite Wüstengegend birgt keine Abwechslung. So beschloss ich doch weiter zu fahren und nach ca. 540 km erreichte ich noch bei Tageslicht Boujdour. Der Campingplatz war relativ sauber, der Guide sprach sogar englisch.

In der Herrendusche schlug ich meinen Computertisch auf um windgeschützt arbeiten zu können. Meine nächsten Stationen machte ich in Dakhla, lernte dort am Campingplatz zwei deutsche Pärchen kennen, die Ihr Auto in Mauretanien verkaufen wollen, bevor es zur Mauretanischen Grenze ging. Die Fahrt war wieder von Wind geprägt, die Landschaft monoton wüstenähnlich.

An der Grenze angekommen, hatte ich nochmals vollgetankt, um ca. 53 Cent würde ich auch zu Hause gerne tanken, so ging es relativ problemlos auf der Marokkanischen Seite zur Polizei und zum Zoll. Trotz der offiziellen Stellen war jedesmal die Frage nach Geschenken sofort parat. Aber mit einem klaren Nein kam man auch so weiter. Auch ein „angeblicher“ Polizist (auf einer Armbinde trug er eine Schleife mit Polizei) wollte sich noch wichtig machen, aber mit den beiden Stempeln im Pass und auf dem Zollpapier wusste ich, keine Gefahr mehr, noch zum Customer und fertig.

Ich hatte die Marokkanische Grenze ohne weitere Schwierigkeiten passiert. Nun ging es über Niemandsland, wie beschrieben eine sehr holprige, verminte  Strecke, ca. 4 km lang zum Mauretanischen Grenzposten. Ein gut englisch sprechender Mann nahm sich sogleich meiner an. Ich dachte, ist auch ok und wirklich, der Zoll schaute nur kurz in das Wageninnere, meine Reisetasche mit allerlei Resten, Schuhe, Leintuch enttäuschte ihn offensichtlich, auch meine Badetasche durchwühlte er mit Bravour, auf mein Hugo Boss Parfüm hätte er zwar abgesehen, aber ich verneinte, es ihm zum Geschenk zu machen, so durfte ich fahren. Dann im Eilzugstempo zur Immigration, mein Guide noch immer sehr engagiert, verlangte 10 Euro für den Beamten. Dann ging es noch zur Registration und fertig, Schnell tauschte er inzwischen zu seinem Wechselkurs von 360 zu offiziell 380 MOB, dann noch für die Versicherung 6000 MOB, extra 10 Euro für Ihn und ich war in Mauretanien. Na ja, 20 Euro vielleicht zu viel bezahlt, dafür aber keine dumme Warterei oder Schikane, was will man mehr.

Bis Nouadhibou waren es bloß nur mehr 50 km und nach zwei Straßenkontrollen bin ich im Camping Abba gut angekommen. Ebenfalls um 19 Uhr sind nun beide deutsche Pärchen eingetroffen, welche ihr Auto im Niemandsland um je 1500 Euro verkauft hatten, in der BRD waren sie vielleicht gerade nur mehr 500 Euro wert. Gemeinsam gingen wir noch um 20 Uhr zu einem Chinesen zwei Häuser weiter, wirklich sehr gut und preiswert essen. Die Einladung des Pärchen, noch ein Glas Rotwein gemeinsam zu trinken konnte ich trotz strengstem Alkoholverbot in Mauretanien auch nicht ausschlagen.

Nach 470 km bin ich nun in der Hauptstadt Mauretaniens Nouakchott angekommen. Eine wirklich nette Herberge Menata hilft einem die Anstrengungen der letzten Tage und die vielen Kilometer zu vergessen.

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One Response to Nouakchott, 27.4.2012

  1. MMH says:

    Lieber Robert,

    heute in einem Tagesblattl stand “Luft aus Afrika bringt Sahara-Staub zu uns”, kannst sicher sein, ich habe mir ein Lächeln nicht verkneifen können.
    Grund: Ein Tief hat sich über dem Atlantik festgesetzt und der Tiefdruckwirbel schaufelt warme Luft aus Nordafrika zu uns nach Österreich.
    SA Top-Temperatur von 32 Grad lt. ZAMG

    Somit kann man auch in unserer Heimat Afrika-Feeling erleben!

    Weiterhin gute Reise.

    MMH

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